Vielfältiges Subbuteo-Wochenende erlebt

Sowohl bei unseren Gegnern als auch bei den Schiedsrichtern waren die "Swiss Balls" beliebt, mit denen wir sie beschenkten. Was bei uns als Schoko-Kreation zum 1. August diente, war für den World Cup das ideale kleine Präsent.

Die Schweizer "Nati" für den World Cup 2024 im englischen Tunbridge Wells umfasste die sechs Teilnehmer Roman Bernhardsgrütter (auch Coach), Fabio Domenico, Peter Erb, Clinton Gähwiler, Paul Remund und Martin Wiesmann. Total mehr als 300 Frauen, Männer und Kiddies aus 26 Ländern waren als Aktive zugegen.

  Am Freitag, 20.9. beteiligte sich Clinton am Wettbewerb von "Old Subbuteo" mit den damaligen "Heavy weight-Figuren".

  Der Samstag, 21.9. gehörte den "Individuals" in Modern Subbuteo, wo Fabio und Martin in der Open-Kategorie antraten, Clinton, Peter und Paul bei den Veteranen.

  Es folgten am Sonntag, 22.9. die Team-Wettbewerbe, wo dann alle sechs Schweizer zum Einsatz gelangten. Hier kämpfte man bei den Veteranen um Ehre und Punkte.

Zusätzliche Herausforderung: die alten Regeln

Clinton Gähwiler (rechts) unterliegt im Old Subbuteo lediglich einmal, mit 0:1 Toren.

  Das Subbuteospiel nach alten Regeln durfte entweder mit "Flats" oder mit dreidimensionalen Figuren und Sockeln mit einer kleinen Gleitfläche gespielt werden, welche vor 1994 produziert worden sind. Auch die Spieltücher entstammen aus dieser Zeit und mussten aus Stoff sein oder einem bestimmten Typ (Subbuteo Astropitches) entsprechen. Die Torhüter waren jene aus Plastik, welche eine viel kleinere Silhouette bieten als die heutigen Goalies. Clinton kam mit alledem gut zurecht, bis auf eine Regelauslegung durch den Schiedsrichter, welche sich im Nachhinein als falsch erwies und zum gegnerischen Siegestor führte. Die anderen Partien gewann Clinton.

  Als Durchführungsort für "The Old Rules Game" hatte die alles attraktiv und bestens organisierende "English Subbuteo Association" ein Einkaufszentrum gewählt, was den World Cup 2024 auch in der Öffentlichkeit sichtbar machte. Dem dienten auch andere Aktivitäten in Tunbridge Wells, so eine Ausstellung zur Geschichte von Subbuteo.

Hier gibt es ein Youtube-Video zu diesem Turnier.

Viele Begegnungen mit alten Freunden

Eine Partie im "Individual"-Turnier lieferte sich Peter (rechts) mit dem englischen Urgestein Bob Varney. Dieser hat seine Erinnerungen attraktiv aufgeschrieben, wie er als Bub zu Subbuteo fand. Den Link zum Download dieser Geschichte findest du rechts.

  Eine Subbuteo Weltmeisterschaft ist immer auch ein erfreuliches Wiedersehen mit Gleichgesinnten aus der "guten alten Zeit". Dies gilt besonders für uns Schweizer, welche heute nicht mehr so oft international unterwegs sind. So haben Peter und Martin, die schon vor 49 Jahren in Tunbridge Wells mit dabei waren, sogar noch Leute von "damals" als Aktive angetroffen.

  In beiden Kategorien der "Individuals" blieben die Schweizer in den Gruppenspielen stecken. Allerdings auch mit Lichtblicken: Clinton schlug einen Portugiesen und Fabio einen Iren. Paul spielte Unentschieden – ebenfalls gegen einen Iren. Peter und Martin mussten sich mit drei Niederlagen begnügen, wobei Peter zweimal lediglich knapp verlor.

Hier gibt es die Möglichkeit alle Resultate der Individuals auch pro Spieler anzusehen.

Anspruchsvolle Schiedsrichter-Einsätze

Martin (in der roten Weste) schiedsrichtert im U-16-Gruppenspiel eines Griechen gegen einen Franzosen.

  Es ist eine Eigenheit von Subbuteo, dass die Spielenden auch als Schiedsrichter eingesetzt werden. Für uns Schweizer manchmal keine leichte Aufgabe! Allerdings verhielten sich die allermeisten Player trotz "Turnierdruck" fair und rücksichtsvoll. Die Emotionen und Einflussnahmen kamen schon eher vom Umfeld (Eltern, Coaches etc.). Ein paar sehr erfahrene Teilnehmer standen für knifflige Problemlösungen als "Head referees" zur Verfügung. Diese Möglichkeit wurde von uns einmal in Anspruch genommen.

  Wir sind sehr froh, dass uns Head-Referee Wolfgang Haas im Vorfeld des World Cup zu den komplexen Regeln und ihren Auslegungen geschult hat.

Im Veteranen-Team gegen Belgien und Spanien

Roman als Coach der Schweizer nahm jeweils die Spielerzuteilungen vor. Hier gegen die Spanier, überwacht von einem Schiedsrichter aus Singapur.

  Die Gruppenspiele am Sonntag waren gegen Belgien, Spanien und Irland zu bestreiten. Sowohl die Belgier als auch die Spanier zeigten sich für uns viel zu stark; beide Teams spielen in einer "anderen Liga". Dies widerspiegelt sich auch in den diskussionlosen Resultaten von je 0:4 Spielpunkten und in extremen Torverhältnissen.

  In den ersten beiden Partien gegen Belgien und Spanien kamen alle sechs Schweizer zum Einsatz. Dazwischen galt es für uns Veteranen noch, im Spiel Nordirland gegen Portugal der Kategorie Open zu schiedsrichtern. Resultatmässig war auch dies eine klare Sache (0:4 für Portugal).

Versöhnlicher Abschluss: Sieg gegen Irland (Veteranen)

  In ihrer stärksten Besetzung traten wir Schweizer dann im Team noch gegen Irland an. Wir schätzten die Subbuteo-Kollegen im voraus ähnlich stark ein wie wir es zurzeit sind. Drei Partien konnten gewonnen werden; lediglich ein Spiel ging knapp verloren. Alle Schlussresultate der vier Partien siehst du auf dem Bild nebenan.

Und hier gibt es die Möglichkeit, sich alle Resultate der Teamwettbewerbe Veteranen und Open anzusehen.

  Seit dem letzten "Länderspiel" der Schweiz (wie früher parallele Partien gegen vier Spieler einer anderen Nation hiessen) sind viele Jahre vergangen. Umso erfreulicher nun, dass wir an einem World Cup eine solche Begegnung haben gewinnen können – und dies gegen Irland erst noch derart überzeugend. Fabio (im Bild nebenan) bezeichnete denn die Fotos von diesen Partien auch als "Zeitdokumente".

Paul Remund im Teamwettbewerb der Veteranen gegen den Iren Gerry Harrington.

  Der 30. FISTF World Cup 2024 am Geburtsort von Subbuteo hat dem Schweizer Team alles geboten was man erwarten konnte. Eindrücklich zu sehen war auch, wie in etlichen Ländern viel Jüngere als wir sechs hergereisten Schweizer Sporttischfussball auf höchstem Niveau spielen.

  Die Bestplatzierten hatten übrigens pro Tag bis zu sieben Partien zu spielen und dazu noch zwei bis drei Schiedsrichter-Einsätze zu leisten. Soll keiner sagen, dass Subbuteo nicht auch Ausdauer und Konzentration erfordere!

  Hinter die Kategorie U-12 als Format an einer WM sollte ein Fragezeichen gesetzt werden. Echt überstandene Qualifikationen mit Mindestanforderungen für die Teilnahme in England waren bestimmt nicht überall die Regel gewesen.

Ein stimmungsvolles Youtube-Video , auch mit Schweizer Akteuren, gibt hier tolle Einblicke in den World Cup 2024.

Last, but not least: Italien bleibt mit Abstand das stärkste Subbuteo-Land!

Jederzeit gute Stimmung im Lager der Italiener.

  In einem Punkt hat diese Weltmeisterschaft nichts geändert. Italien dominiert auf beeindruckende Weise das Sportspiel Subbuteo. Sie sind bei den Teams Weltmeister bei den Veteranen (4:0 gegen England) und in der Kategorie Open (Sieg in der Verlängerung gegen Belgien). Ebenso gewannen unsere südlichen Nachbarn in der Team-Kategorie U-20 (2:0 gegen Belgien) und U-12 (3:1 gegen Griechenland).

  Auch bei den Individuals ist ihre Bilanz ansehnlich: Mario Camilleri Weltmeister bei den Veteranen, Eleonora Buttitta bei den Damen, Matteo Esposito bei den U-20 sowie Francesco Manfredelli bei den U-16.

Weltmeister 2024 in der Kategorie Individuals (Open) ist der Grieche Dimitrios Dimopoulos.

Martin Wiesmann